Mit mehr als 200 Gästen erlebte der Zweite Bad Staffelsteiner Wundkongress am Samstag in der Adam- Riese-Halle eine große Beteiligung.

Veranstaltet wurde das Treffen, wie bereits im vorherigen Jahr, von der MediCare-Patientenberatung mit dem Ziel, Fachexperten für Wundversorgung weiterzubilden. Geschäftsinhaberin Christine Strack zeigte sich von der großen Teilnehmerzahl sowie der Kompetenz von Referenten und Ausstellern begeistert: „Besonders stolz sind wir auf die Anwesenheit von wirklich hochkarätigem Fachpersonal, das das Wundnetz Franken und die regionale Rezertifizierung voranbringen will.“
Im Rahmen einer Industrieausstellung mit 22 Anbietern konnten sich die Teilnehmer über neueste Pflegeprodukte und -anwendungen informieren. Zudem bot der’Kongress Workshops und mehrere Vorträge rund um das Thema Wundversorgung. Der Gefäßchirurg Gunnar Riepe aus Boppard und die Hamburger Pflegeexpertin für chronische Wunden, Anke Bültemann, stellten ihr Projekt „Wunduhr“ vor. Diese soll im „Dschungel der modernen Wundversorgung“ als eine Art Pfadfinder dienen, um angesichts unbekannter Ursachen und unübersichtlicher Produktvielfalt die richtigen Heilmaßnahmen ergreifen zu können. Dafür müssen beim Anblick einer Wunde nur drei einfache Fragen beantwortet werden: Liegt eine Infektion vor? Welche Farbe der Wunde dominiert? Und ist die Wunde feucht oder trocken? Für Letzteres helfe oft schon ein Blick auf die verwendeten Verbände.

Fachleute sorgen für Transparenz

„Einen Wundarzt erkennt man daran, dass er im Müll nach Ihren benutzten Verbänden sucht“, scherzte Gunnar Riepe über diese Methode. Wurde Farbe und Feuchtigkeitsgrad der Wunde einem Bereich der Wunduhr zugeordnet, kann die empfohlene Obergruppe an Pflegeprodukten abgelesen werden. „Mit der Wunduhr können Patienten eine Selbstdiagnose stellen“, so Riepe. „Außerdem sorgt sie in Gesprächen mit Fachleuten für mehr Transparenz.

Anke Bültemann und Gunnar Riepe erklärten die Handhabung ihrer „Wunduhr“ Foto: Teresa Hirschberg

Pflege-Expertin Anke Bültemann wies zudem darauf hin, dass die Übersetzung der Wunduhr in 21 Sprachen die Patientenbindung stärke. Spaß bei der Wundversorgung liefern die Mundart-Versionen – die bayerische Variante warnt beispielsweise mit „Do lafft wos aus.“ oder „Eiwiggeln!“.

Presseveröffentlichung erschienen im „Bad Staffelstein Kurier“, dem Fränkischen Tag und in den Fachzeitschriften „Wundmanagment“ und „Die Schwester Der Pfleger“.